(Dieser Beitrag ist Satire)
Berlin. Ah, die Stadt der Freiheit, des Nightlifes und – ich hatte es fast vergessen – des exzellenten Geschmacks. So erzählt man es uns jedenfalls drĂĽben in the U.S. of A. Und weil ich, your American Uncle Fredo Klimschek, gerade zu Besuch bin, dachte ich mir: Why not check out some good old German Supermarket Wines? SchlieĂźlich sprechen die Deutschen ja immer von Qualität und Tradition – 2gether with cheap tricks.
First Stop: Lidl – The Bordeaux Experience: Ein Bordeaux Supérieur für unter 10 Euro? Sounds like a deal! Aber oh boy, wenn das hier „supérieur“ ist, dann war meine letzte Flugzeugmahlzeit „haute cuisine“. Die Tannine sind so rough, dass ich mir sicher bin, sie haben die Trauben samt Rebstock gepresst. Die Frucht? Irgendwo zwischen burnt wood und einem überreifen Schulhofapfel aus den 90ern. Ich frage mich: Hat Bordeaux offiziell die Qualitätskontrolle abgeschafft oder ist das hier einfach nur die französische Rache für den deutschen Sparfimmel?
Netto – Home of „Doppio Passato“ (or „Twice Regret“?): Mein lieber Schwan, wer hat sich eigentlich diesen Namen ausgedacht? Doppio Passato – das klingt, als hätte der Wein zweimal in den Abfluss geschaut und sich entschieden, doch nicht durchzufließen. Ich nehme einen Schluck. Wow. Wenn Zucker ein Kriegsverbrechen wäre, dann wäre dieser Wein La-Hague-worthy. Italienischer Charme? Nope. Stattdessen habe ich das Gefühl, eine überfermentierte Traubensauce mit extra High-Fructose Corn Syrup zu trinken. Perfekt für alle, die sich nach dem ersten Glas direkt nach einem Zahnarztbesuch sehnen.
Aldi Nord – French Wines, or „What happened here?”: Frankreich, mon amour! Ich liebe euch wirklich, aber könntet ihr bitte aufhören, euren schlechtesten Wein an deutsche Discounter zu verkaufen? Seriously, wer in Bordeaux hat beschlossen, diese Flasche Château La Pigotte Terre Feu mit einem französischen Etikett zu versehen? Der Aldi-Franzose schmeckt, als hätte er auf dem Weg von Bordeaux nach Berlin drei Schlaganfälle erlitten. Die Säure ist so krass, dass ich jetzt verstehe, warum der Eiffelturm rostet. Aber hey, das Beste kommt noch: der Nachgeschmack – irgendwo zwischen cheap Balsamico-Vinegar und Traubensaft, der zwei Wochen in einem Fass im Kofferraum lag.
Netto – Lindemanns Greatest Hits (Spoiler: It’s all Auto-Tune): Lindemans Chardonnay und Shiraz – zwei Weine, die in jedem Duty-Free-Regal der Welt darauf warten, von einem verzweifelten Langstreckenflieger gekauft zu werden. Der Chardonnay? Eine perfekte Mischung aus cheap vanilla extract, Fake-Butter und einer verlorenen Zitrone aus den 80ern. Und der Shiraz? Oh dear, wenn man einfach nur rote Farbe in Wasser mischt, kommt wahrscheinlich mehr Charakter raus. „Barrique“ steht irgendwo auf dem Etikett, aber ich schwöre, das Holz, das die hier benutzen, stammt aus alten Ikea-Regalen.
Lidl – Van Volxem Riesling (Wait, What?):  And then… A surprise! Ich war ja schon fast bereit, den Glauben an den deutschen Weingeschmack zu verlieren, aber dann entdecke ich ihn: Van Volxem Riesling bei Lidl. Ich nehme einen Schluck – und what the hell? Das ist ja wirklich trinkbar! Saftig, mit Spannung, Riesling, wie er sein soll. Ein Hauch von Aprikose, feine Säure, absolutely delicious. Wie ist der hier reingerutscht? Wer hat geschlafen? Ich bin mir sicher: Irgendein Lidl-Manager wurde längst gefeuert, weil er aus Versehen einen echten Wein ins Regal gestellt hat.
The Verdict: Should you buy Supermarket Wine in Germany?
Yes, if you:
âś… Hate yourself
âś… Wollen, dass eure Schwiegermutter nie wieder zum Essen kommt (ok, der ist nicht sooo gut)
âś… Eine neue Methode zur Rohrreinigung sucht
Otherwise: Just don’t. Es gibt so viele großartige Winzer in Deutschland, so viele echte Weine – warum also die Leber mit dem flüssigen Äquivalent von Tiefkühlpizza foltern?
Cheers,
Fredo Klimschek