Der Wineparty wurde heute von einer kriminellen Tat berichtet. Worum geht es? Und was hat die Wineparty damit zu tun?
Die Goldene Rebschere: das ist jener Preis, mit dem die Redaktion des schweizerisch-deutschen Weinmagazins „Vinum“ besondere Leistungen anzeigt und belohnt. Das Magazin schreibt darüber wie folgt:
„Der Herbst ist die Zeit der Auszeichnungen, neben dem VINUM Weinguide gibt es unter anderem die Goldene Rebschere für den besten Silvaner im deutschsprachigen Raum.“
Und weiter:
„Noch vor 50 Jahren war Silvaner die meistangebaute Rebsorte Deutschlands, heute steht sie ein wenig im Schatten des Rieslings. Um zu zeigen, dass sich Silvaner nicht verstecken muss, wurde zum elften Mal die Goldene Rebschere verliehen. 300 Weine aus Franken, Rheinhessen, Baden, Südtirol, dem Elsass und dem Wallis wurden von einer Profijury verkostet und bewertet. In sechs Kategorien – mit ungewöhnlichen Bezeichnungen – wurden Sieger ermittelt, neben bekannten Namen gab es wie oft in Wettbewerben auch Überraschungen.“
Die Goldene Rebschere, der Pokal, die Statue, hat Oscar-Charakter: schön designt und gülden glänzend auf einem Sockel platziert. Kein Staubfänger, den man irgendwo in der Vitrine eines Wandschranks vergisst, sondern eine Ehrung, die jeder Winzer gerne herzeigt, herumreicht und von den Fingerabdrücken poliert wieder auf seinen Ehrenplatz zurückstellt – bis er ihn wieder herzeigen muss. The winner takes it all: vor allem Freude und Stolz.
Doch Freude und Stolz wurden einem Winzer schmählich geraubt als die Preisträger der Goldenen Rebschere zu Mittag aßen. Wie die Sonderermittler der Wineparty vor Ort erfuhren, wurde an einem der Wineparty bekannten Ort ein Foto der Scheren-Statue mit einer aktuellen Tageszeitung im Bild (das soll die Authentizität des Fotos beweisen) hinterlassen. Noch sind den Sondermittlern der Wineparty keine Lösegeldforderungen bekannt.
Laut Information der Weinpreis-Aufsichtsbehörde (WPAB) in Bad Godesberg bei Bonn soll es sich bei der entführten Schere um die Auszeichnung des Rheinhessener Winzers Jens Windisch handeln, der Verantwortliche beim Weingut Werther-Windisch in Mommenheim. Er bekam die nun entführte Rebschere für seinen Silvaner-Schaumwein Dosage Zero Brut 2016 verliehen, über den die Vinum wie folgt schreibt:
„Sehr offene, oxidative Nase, mürber Apfel, geröstete Nüsse, gebrannte Mandeln, braune Butter, etwas Brioche, sehr straff am Gaumen, mit intensiv würzigen Anklängen, getrock-nete Kräuter, nussige Noten, grüne Walnuss, sehr animierende Säure, bei leichter Üppigkeit sehr straff am Gaumen, fokussiert und auf den Punkt, sehr feines Mousseux, mit Tiefe und Kraft, mit viel Spannung und Eleganz, tolle Länge.“
Das vor Ort in Franken recherchierende Wineparty-Ermittlerteam setzt diesen Nachmittag seine Ermittlungen fort und wird sich mit ausgebildeten Zielfahndern auf die Spur der entführten Rebschere machen. Und nicht ohne einem Ergebnis – im besten Fall mit der entführten Rebschere – wieder zurückkommen.
P.S.: Im Zuge der Preisverleihung konnte die Wineparty auch ein paar ernste Worte mit Vinum-Chefredakteur Harald Scholl führen. Dieses Kurzinterview stellen wir am späten Nachmittag online. Und vielleicht wissen wir dann auch schon, wer diese gottdamm’ Rebschere entführt hat – ein Lump muss es gewesen sein! Aber keiner aus Eschendorf.